- Reliefkeramik
- Reliẹfkeramik,Keramik mit erhabener Dekoration. Während in der Jungsteinzeit eingetiefte Dekore unterschiedlicher Art (z. B. Bandkeramik, Impressokeramik) vorkommen, tritt seit der frühen Bronzezeit auch erhabener, aufgelegter Schmuck (Noppen; Schlangen; Girlanden; Barbotine) auf, v. a. im Mittelmeerraum. Im 7. Jahrhundert v. Chr. wurden in Griechenland und auf Kreta große Reliefpithoi mit gestempelter (figürlicher und ornamentaler) Reliefverzierung hergestellt (dädalische Reliefkeramik), ebenso in Italien die etruskischen Buccherovasen des 6. Jahrhunderts v. Chr. In Athen legte man seit Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. Reliefs, die mithilfe von Matrizen in Ton geprägt worden waren, auf die Gefäßwand auf (»Plakettenvasen«). Der Hellenismus und die römische Kaiserzeit kennen Reliefkeramik, die als Ganzes aus einer Tonform (Formschüssel) gewonnen wurde, in deren Innenwand das Relief negativ eingestempelt war (megarische Becher; Terra sigillata; Campanarelief). In der nordafrikanischen Sigillataware (3.-4. Jahrhundert n. Chr.) kam es erneut zu einer Verwendung von Tonappliken.
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Re|li|ẹf|ke|ra|mik, die (Kunstwiss.): 1. <o. Pl.> ↑Keramik (1 a) mit erhabenem Dekor (seit der frühen Bronzezeit). 2. einzelner, der ↑Reliefkeramik (1) zuzurechnender Gegenstand.
Universal-Lexikon. 2012.